Hat man sich mit dem Thema Trailrunning noch nicht wirklich beschäftigt, könnte man meinen, dass die Grenze zwischen Laufen und Trailrunning verschwindend gering ist. Demzufolge ist es bei der entsprechenden Trailrunning Ausrüstung genauso.
Jeder Trail Runner weiß jedoch, dass sich die Ausrüstung der beiden Sportarten in einigen Dingen unterscheidet. Trailrunning kann eine sehr minimalistische Angelegenheit sein. Zu schwere Ausrüstung oder zu viel Technologie würden deine Lauferfahrung am Anfang mit Sicherheit etwas mindern. Nichtsdestotrotz gibt es einige grundlegende Dinge die du dabeihaben solltest.
Die Trailrunning Ausrüstung
Vor allem für dich als Einsteiger ist es am Anfang hilfreich, eine kurze Checkliste zu haben. So kannst du dich auf dem noch eher unbekannten Trailrunning Terrain leichter orientieren. Welche Trailrunning Ausrüstung benötigst du also?
Zuerst geben wir dir einen schnellen Überblick in Form einer Checkliste und gehen danach auf einige besonders wichtige Punkte der Trailrunning Ausrüstung genauer ein. Wir möchten dabei auf einige Unterschiede und Merkmale aufmerksam machen und dir ein Gefühl dafür geben, worauf du besonders achten solltest.
Deine Checkliste im Überblick
Immer dabei
- Atmungsaktive und bequeme Laufkleidung
- Stabile Trailrunning Schuhe
- Stirnlampe
- Trailrunning Rucksack / Laufgürtel
- Ausreichend Wasser
- Sonnencreme
- Sonnenbrille
- Kopfbedeckung (Kappe/Buff)
- Nüsse/ Obst/ Energy-Gels
- Handy (für Notfälle!)
- Erste-Hilfe Set
zusätzlich Herbst/Frühling
- Regenjacke
- Outdoor-Gilet
- Handschuhe
Optional
- GPS – Uhr
- Trailrunning Stöcke
- Kompressionsstrümpfe
Trailrunning Schuhe
An erste Stelle kommt natürlich jenes Medium, dass uns mit dem Trail verbindet. Wie du erahnst, sind das die Trailrunning Schuhe. Für kurze weniger anspruchsvolle Läufe kannst du durchaus auf deine Straßenlaufschuhe zurückgreifen.
Ist dein Feuer für Trailrunning entfacht und möchtest dich auf längere oder anspruchsvollere Trails begeben, ist die Zeit für entsprechende Trail Running Schuhe gekommen. Es spricht einiges dafür deine Laufschuhe gegen Trail Running Schuhe einzutauschen.
Was unterscheidet Trailrunning Schuhe von normalen Laufschuhen?
Trailrunning Schuhe bieten einen besseren Halt und somit mehr Schutz für deine Sprunggelenke und Fußsohlen. Gute Trailrunning Schuhe haben dickere und festere Sohlen sowie eine Hartgummikappe im Zehenbereich. Der Fersenteil ist eine Spur breiter und der Fuß steht etwas tiefer im Schuh. Dies führt zu einem niedrigeren Schwerpunkt und beugt so einem leichten Umknicken vor. Trail Running Schuhe haben auch ein tieferes Profil, wodurch mehr Halt auf nassem und rutschigem Untergrund geboten werden.
Barefoot-Trail-Laufschuhe
Dann gibt es da noch sogenannten Barefoot-Trail-Laufschuhe. Wie der Name schon verrät, soll das Barfußlaufen simuliert werden. Diese Schuhe erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. Es handelt sich um minimalistische Laufschuhe mit einer sehr dünnen Sohle. Diese Schuhe haben somit auch keine Dämpfung.
Hingegen haben Lauf-Barfußschuhe meist eine Schuhsohle aus einem festeren Material. Somit ist trotzdem noch Schutz vor spitzen Steinen gegeben. Achte beim Kauf also auf eine für dich passende Sohle. Zudem sind Barefoot Schuhe leichter als traditionelle Laufschuhe, somit musst du weniger Gewicht am Fuß tragen. Ob du lieber Barfußschuhe oder Trailrunning Schuhe benutzten möchtest, ist ganz dir überlassen.
Welche Laufschuhe sind nun die richtigen für dich?
Da der Schuh, das Grundelement beim Trailrunning ist, solltest du dich nicht nur auf optische Eigenschaften konzentrieren. Außerdem passt ein technisch guter Schuh nicht automatisch für jede Fußform. Ebenso spielt deine Lauftechnik bei der Auswahl für deinen perfekten Trail-Running Schuh eine Rolle.
Eine Laufanalyse ist hier immer eine gute Idee. Lass dich am besten in einem seriösen Sportgeschäft deiner Wahl beraten und entscheide dich dann für deine perfekten Schuhe.
Hast du schon öfter Trailrunning Laufschuhe gekauft und traust dir selber die Auswahl zu, dann haben wir dir ein paar persönliche Favoriten aufgelistet, die du mal auschecken kannst =)
Bekleidung fürs Trail Running
Es wäre natürlich sehr befreiend, wenn wir nur mit Schuhen bekleidet loslaufen könnten. Da wir aber alle nicht hinter Gitter wollen, sondern lieber die Trails auf- und ablaufen möchten, sollten wir auf ein paar Kleidungsstücke lieber nicht verzichten.
Trailrunning Kleidung soll im Wesentlichen dieselbe Anforderung erfüllen, wie die Sportkleidung die du auch beim Straßenlauf verwendest. Sie sollte leicht, atmungsaktiv und angenehm zu tragen sein. Wie bei vielen Sportarten gilt auch hier das Zwiebelprinzip (mehrere Kleidungsschichten). Rechne damit, dass deine Kleidung dreckig wird und du auch mal an Ästen oder Gestrüpp hängen bleiben wirst.
Falls du vorhast einige Höhenmeter zurückzulegen, dann denke daran entsprechende Kleidung einzupacken (Regenjacke, Outdoor-Gilet).
Windstopper / Laufgilet für Damen *
Windstopper / Laufgilet für Herren *
Eine Sonnenbrille ist auch immer eine gute Idee – schützt nicht nur vor UV-Strahlung, sondern auch vor entgegenfliegende Mücken. Bewegst du dich längere Zeit im schattenfreien Gelände oder in Höhenlagen, ist außerdem noch an einen Sonnenschutz* zu denken. Kopfbedeckung wie eine Kappe oder ein Buff schützt dich vor der direkten Sonne und beugt einem Sonnenstich vor.
Ohne hier zu schlüpfrig werden zu wollen, aber der Vollständigkeit halber: Es gibt auch noch sowas wie super atmungsaktive Sportunterhosen für Damen* und Herren*. Das ist natürlich kein Must-Have, aber eine Überlegung wert.
Stirnlampe
Eines der wichtigsten Gadgets die du als Trail-RunnerIn immer dabeihaben solltest! Laufen unterm Sternenhimmel kann großartig sein, du musst dabei aber immer auf deine eigene Sicherheit achten!!
Falls du in der Nacht laufen möchtest, ist es vermutlich einleuchtend, eine Stirnlampe dabei zu haben. Was du aber auch beachten solltest: Manchmal schätzt du die Länge des Trails falsch ein (auch Profis passiert das), verläufst dich, machst länger als geplante Pause oder dir geht mittendrin die Energie aus.
Das passiert als Einsteiger schneller als du denkst und plötzlich verlegt sich dein Abendteuer in die Dämmerung. Daher solltest du lieber eine Stirnlampe dabeihaben, vor allem bei unbekannten Trails.
Besonders „gefährlich“ sind die Nach-der-Arbeit-Runs, wo sich plötzlich mittendrin ein Energieschub freisetzt und du kurzfristig beschließt, doch eine längere Route zu wählen : -) Es ist jedenfalls besser ein paar Gramm mehr im Rucksack zu haben als alleine und ohne Licht in einem dunklen Wald herumzuirren oder einen schwierigen Abstieg zu wagen. Die meisten LED-Varianten* sind ausreichend hell und lassen sich easy im Rucksack verstauen.
Trail Running Rucksack
Das ist wohl der heilige Gral unter der Trailrunning Ausrüstung. Der Rucksack erfüllt mehrere Zwecke und ist, vor allem bei weiteren Touren, zu empfehlen. Du kannst darin, deine Kleidung, Stirnlampe, Erste-Hilfe-Paket und vor allem deine Wasser und Energiereserven verstauen. Ein guter Laufrucksack ist leicht, atmungsaktiv und passt sich deinem Körper an (verstellbare Riemen). Ein Fassungsvermögen zwischen 2 und 12 Liter* wird deine Bedürfnisse als Einsteiger decken können.
Für kurze Strecken ist ein Laufgürtel eine gute Option. Einige Gürtel bieten erstaunlich viel Stauraum und haben sogar noch eine Befestigung für Trailrunningstöcke und Startnummern. Jedenfalls sollte der Gürtel Platz für Handy, Schlüssel, eine kleine Trinkflasche (z.B. Soft Flask*) und evtl. Energy Gels haben.
Am angenehmsten sind „Schlauch“ Laufgürtel aus einem durchgehendem Stretch-Material. Bei Versionen mit Verschlusssystemen solltest du bedenken, dass diese ziemlich schnell unangenehm werden können:
Das brennende und juckende Gefühl von einem reibenden Stoff auf der Haut kennt wohl jeder. Da kann sich dann niemand mehr auf das – eigentliche – tolle Gefühl beim Trail Running konzentrieren
Eine andere Alternative ist ein sogenannter Handheld*. Dieser bietet genug Platz für Schlüssel, Geld und Smartphone.
GPS Uhr
Bist du ein kompletter Neuling im Trailrunning und möchtest einfach mal austesten, ob du überhaupt Spaß daran hast, brauchst du keine teurere GPS Uhr. Lauf einfach nach Lust und Laune, in deinem eigenen Tempo, mach Pausen und versuch gleichmäßig zu atmen. Hör auf deinen Körper und übernimm dich nicht. Du möchtest schließlich lange Freude daran haben.
Wie gesagt, ist eine GPS Uhr* für Anfänger definitiv kein Muss, jedoch kann diese durchaus hilfreich sein. In erster Linie natürlich um dich zu orientieren und deine Pulsfrequenz im Auge zu behalten. Zudem hilft es der Motivation, wenn du deine abgespulten Kilometer und Trainingserfolge in realen Zahlen aufgelistet siehst.
Eine GPS-Uhr ist definitiv ein Tool für alle TrailrunnerInnen, die ihre Performance aufs nächste Level bringen möchten oder die ein bestimmtes Trainingsziel anvisieren.
Trail Running Stöcke
Stöcke sind vor allem auf langen Strecken und steilem Terrain nützlich. Die Trailrunning Stöcke helfen dir die Belastung, welche beim Laufen auf deinen Körper einwirkt, besser zu verteilen. Gleichzeitig werden dabei deine Beine entlastet. Beim bergab laufen geben dir die Stöcke besseren Halt und können dir helfen dein Gleichgewicht besser zu halten und ein Ausrutschen zu vermeiden.
Die richtige Technik ist hierbei wichtig. Für Profis als auch Trailrunning Einsteiger können Stöcke hilfreich sein. Allerdings ist damit auch ein bisschen Übung gefragt. Je nachdem, welche Trails du beschreiten möchtest, sind sie jedenfalls eine Überlegung wert. Außerdem können die Stöcke auch beim Wandern eingesetzt werden. Sind also multifunktional – das lieben wir!
Wir haben einen hilfreichen Artikel verfasst: So findest du die passenden Trailrunningstöcke in dem wir dir von A bis Z erklären, worauf du beim Kauf unbedingt achten solltest.
Notfallausrüstung
Notfall und Trail Running hört sich definitiv nicht nach einer guten Kombination an. Du sollst dadurch natürlich nicht abgeschreckt werden und deiner Leidenschaft trotzdem nachgehen! Diese Sportart bringt aber ein bisschen mehr Risiko mit sich als Schachspielen.
Bei Notfall denkst du vielleicht sofort an Rettung und Hubschrauber, aber in den meisten Fällen handelt es sich (zum Glück!!) eher um Schürfwunden oder kleine Schnittverletzungen. Also bitte keine Panik! Als TrailrunnerIn läufst du schon mal durch Gestrüpp oder zumindest daran vorbei. Und auf dem Hintern oder den Knien zu landen, ist den Besten schon mal passiert.
Was darf in deiner Trailrunning Ausrüstung nicht fehlen?
Ein kleines Erste Hilfe Set* mit Pflaster, Verband, Desinfektionsmittel und Rettungsdecke. Du weißt schon, die Rettungsdecke ist diese dünne Folie mit einer silbernen und einer goldenen Seite. Diese kann übrigens nicht nur für wirkliche Notfälle verwenden, sondern auch, wenn es bei deiner Pause am Berggipfel nur mehr gefühlte 10 Grad hat.
Zur Erinnerung:
Gold außen = wärmende Funktion. Silber außen = kühlende Funktion.
Bitte schmeiß die Rettungsdecke nicht nach einmaligem Verwenden in den Mülleimer. Du kannst diese Folie mehrmals verwenden – so sparst du dir nicht nur Geld, sondern tust auch der Umwelt etwas Gutes =) Bei Bedarf kannst du sie auch vorsichtig mit lauwarmen Wasser reinigen.
Zur Notfallausrüstung gehört auch ein Handy. Schon klar, du möchtest dich voll und ganz auf deine Lauf Experience konzentrieren und dich nicht ablenken lassen. Das musst du natürlich auch nicht. Du kannst dein Handy in deinen Laufrucksack stecken und auf lautlos schalten. Im Ernstfall ist es aber sehr wichtig, dass du jemanden Verständigen kannst.
Und sei es nur eine Freundin oder ein Kumpel, dich vom Parkplatz abholen soll, weil du dich so ausgepowert hast oder du deinen Autoschlüssel verloren hast. Letzteres kommt öfter vor, als du vielleicht denkst!
Außerdem möchtest du vielleicht mal das ein oder andere Foto schießen und die tollen Plätze, die du beim Trailrunnen entdeckst, bildlich festhalten.
Zudem ist es auch sinnvoll eine GPS-Karte aufs Handy runterzuladen, die auch offline funktioniert (Maps.me ist zum Beispiel eine sehr gute kostenlose App dafür).
Mit dieser Grundausstattung solltest du für deine ersten Trailruns gut gerüstet sein. Du wirst mit der Zeit merken, welche Kleidungsstücke für dich am besten passen. Ausprobieren und in der Praxis testen ist die einzig wahre Formel, um das für dich perfekte Equipment zu finden.
Gibt es etwas, was wir nicht aufgelistet haben, aber in der Trailrunning Ausrüstung definitiv nicht fehlen darf? Dann lass es die anderen auch wissen und schreib es in die Kommentare.
Ganz viel Spaß beim Sammeln deiner ersten Trail Running Erfahrungen!
Liebe Grüße,
Daniela von Atacama