9 Tipps zum Wandern im Winter

9 Tipps zum Wandern im Winter

Wandern im Frühling, Sommer und Herbst hat wohl jeder schon einmal gemacht. Doch so mancher ist vielleicht noch unsicher ob er/sie die schneebedeckten Landschaften erkunden soll.  Klar, im Winter ist es kalt, schneebedeckt, oft wird es auch eisig und rutschig. Außerdem wird es schneller dunkel. Daher müssen einige Faktoren beim Wandern im Winter beachtet werden. Wir geben dir hier unsere besten Tipps für eine tolle Winterwanderung im Schnee.

Tipp 1 - Kenne deine Wanderroute

Verschneite Hänge, vereiste Bäume und schneebedeckte Wege lassen die Umgebung schnell mal anders aussehen als auf Fotos im Internet. Daher wähle einen Wanderweg, den du bereits von Sommerausflügen kennst. Somit hast du eine gute Chance, dich nicht so leicht zu verirren

Ein Handy mit einer offline Karte (falls das GPS am Berg nicht funktioniert z.B. Maps.me) oder eine ausgedruckte Wanderkarte solltest du definitiv auch immer mit dabeihaben.

Wie bei Sommerwanderungen sind die Wege an Baumrinden meist mit farblichen Mustern oder mit Bändern markiert, somit kannst du dich auch daran orientieren.

Tipp: Falls du dich sicherer fühlst, kannst du auch alle hundert Meter mit einem Ast etwas in den Schnee „zeichnen“. Sofern es nicht schneit oder ein starker Wind weht, hast du auf dem Rückweg einen zusätzlichen Anhaltspunkt.

Wie bei Sommerwanderungen sind die Wege an Baumrinden meist mit farblichen Mustern oder mit Bändern markiert, somit kannst du dich auch daran orientieren.

Gib jemanden Bescheid

Egal ob du alleine unterwegs bist oder mit deinem Wanderbuddy, gib einem vertrauten Menschen Bescheid, welche Route du nehmen wirst. Dieser kann im Notfall handeln und Hilfe rufen. Melde dich bei der Person, wann du losgehst und auch, wann du ungefähr wieder zurück bist.

Wichtige Informationen:

  1. Wo bist du unterwegs?
  2. Welche Route möchtest du nehmen?
  3. Wann du los wanderst.
  4. Wann du vor hast wieder (spätestens) zurück zu sein.

Tipp 2 - Kenne die Wettervorhersage

Bevor du dich für eine Route entscheidest, solltest du vorab die Wetterlage checken. Auf dem Berg ist das Wetter immer anders als im Tal. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass du weißt, welche Witterung auf dich zukommt. Du kannst dann selber entscheiden, ob du lieber eine andere Route wählst oder doch ein Alternativprogramm wählst.

Für beliebte Wanderziele gibt es manchmal Webseiten, wo du Infos zum aktuellen Wetter bekommst oder sogar Live-Webcams findest. Auf diversen Social Media Seiten, lokalen Wandergruppen oder Wanderforen kannst du auch nachfragen, ob jemand vor kurzem dieselbe Strecke gewählt hat und ob es Hindernisse oder sonstige Erschwernisse gab.

Tipp 3 - Better safe than sorry

Es gibt ein paar Dinge, die bei jeder Wanderung dabeihaben solltest. In winterlichen Bedingungen gibt es ein paar spezielle Must-Haves die besonders wichtig. Nicht nur, weil weniger Wanderer unterwegs sind, die einem mit einem Pflaster aushelfen könnten. Eine gute Vorbereitung erspart oft viel Nerven und unnötigen zusätzlichen Stress, wenn es darauf ankommt.

Profi-Tipp: Bezüglich Sonnencreme ist gut zu wissen, dass herkömmlicher Sonnenschutz (den du im Sommer benutzt) mehr Feuchtigkeit enthält. Diese Feuchtigkeit friert im Winter schneller und kann zu Hautirritationen oder sogar Kälteschäden führen.

Daher eignet sich spezielle Sonnencreme für den Winter besser. Denn diese besitzen einen höheren Fettanteil, somit kann Kälte und UV-Strahlung leichter abblockt werden.

Good to know: Die UV-Strahlung steigt alle 1.000 Höhenmeter um ca. 15%.

Tipp 4 - Checke Lawinenvorhersagen

Dich über die Lawinengefahr im jeweiligen Gebiet zu informieren, solltest du keinesfalls auslassen. Auch bei Wanderungen kann es zu gefährlichen Rutschungen kommen, selbst, wenn du nicht auf dem höchsten Berg unterwegs bist. Aus diesem Grund ist es umso wichtiger, die Lawinenwarndienste ernst zu nehmen. Hier sind ein paar Informationsseiten:

Lawinenwarndienste

Tipp 5 - Bring die richtige Ausrüstung mit

Wanderschuhe

Wandern im Winter bedeutet nicht unbedingt mit riesigen Schneeschuhen durch den Schnee zu stampfen. Meist genügen auch einfache Winterwanderschuhe. Diese müssen ein sehr gutes Profil aufweisen um Schnee, eisige Wege und steilere Hänge bewältigen zu können. Zudem sollten sie nicht zu schwer und natürlich warm sein.

Wanderstöcke mit Schneeaufsatz

Trekkingstöcke sind nicht nur im Sommer ein Hit, sondern helfen auch beim Wandern im Winter. Mit dem richtigen Aufsatz kannst du Schneelagen leichter meistern.

Du kennst das Gefühl bestimmt, wenn du einen Schritt im Tiefschnee machst und du buchstäblich darin versinkst. Der darauffolgende Schritt ist noch viel schwieriger zu meistern, da du beim Anheben des einen Fußes mit dem anderen noch tiefer sinkst. Ein Umfallen ist dabei keine Seltenheit.

Trekkingstöcke geben dir genau für solche Situationen besseren Halt und sorgen für mehr Gleichgewicht im Schnee.

 

<< Hier >> findest du einen hilfreichen Artikel, wie du die passenden Wanderstöcke und/oder Trailrunning Stöcke findest.

Spikes und Grödel

Beide haben jedenfalls eine Gemeinsamkeit: Sie sollen dir Halt bei Eis und Schnee geben.

Was ist der Unterschied zwischen Spikes und Grödel?

 

Was sind Spikes?

Grob gesagt, (Schuh-)Spikes geben dir in eisigem und steilerem Gelände Halt und sorgen dafür, dass du nicht ausrutschst. Sowohl auf geraden Flächen, als auch beim Bergab- und Bergaufgehen sind diese sehr vorteilhaft.

Grundsätzlich können Spikes nicht nur auf Wanderschuhen, sondern auch auf Lauf- oder Trailrunningschuhen angebracht werden. Also auf Schuhen mit einer weniger stark ausgeprägten bzw. weicheren Sohle. Spikes werden einfach über die Schuhe „gestülpt“.

Beim Kauf solltest du darauf achten, dass sie auf verschiedene Schuhmodelle passen, einen elastischen Gummigurt haben und aus rostfreien Stahlketten gefertigt sind.

Wann verwendet man Spikes für Schuhe?

In eisigen und hügeligen Gelände, vereiste und glatte Wanderwege, eher flacheres, nicht zu anspruchsvolles (steiles) Gebirge.

Was sind Grödel?

Grödel sind eine einfache Form von Steigeisen. Diese haben sie etwas ausgeprägtere Zacken, welche sich stärker in den Boden verankern können. Im Gegensatz zu Spikes werden Grödel über die Wanderschuhe „geschnallt“. Grödel sind nicht für Laufschuhe geeignet, sondern brauchen eine stabile und feste Schuhsohle.

Wann verwendet man Grödel?

In vereistem und verschneitem Gelände, auf schmalen und steilen Wanderwegen im Winter, Gebirgspfade.

Gamaschen

Wasserfeste Wanderschuhe sind gut. Trockene Füße sind besser. Eine wasserdichte Basis von unten ist eine der wichtigsten Grundlagen. Bewegst du dich im tiefen Schnee oder beginnt es stark zu regnen, dann machen Gamaschen den großen Unterschied. Somit kann kein Wasser von oben eindringen und du bist rundum vor Nässe und Kälte gut geschützt.

Sonnenbrille

Nicht nur deine Haut, auch deine Augen müssen vor der starken UV-Strahlung geschützt werden. Achte dabei auf eine qualitative Sonnenbrille mit hohem UV-Schutz. Schneeblindheit und andere erhebliche Schädigungen am Auge kannst du dadurch minimieren.

Tipp 6 - Kaltes Wetter = leere Akkus

Im Winter entlädt sich der Akku deines Handys meist um einiges schneller. Daher solltest du dir zur Sicherheit eine Powerbank mitnehmen – und natürlich das passende Ladekabel!

Pro-Tipp: Trage deine elektronischen Gegenstände (Handy) beim Körper. Deine Körperwärme kann ein zu starkes Auskühlen deiner Akkus vorbeugen. 

Eine größere Kamera solltest du gut in Stofftücher einpacken und den Akku eventuell in der Jackeninnentasche lagern. 

Um deine Ladeakkus vor Schweiß und Nässe zu schützen, kannst du sie in einem Zip Beutel sicher aufbewahren.

Tipp 7 - Stärkung für Zwischendurch

Energiereiche Nahrung vor und während der Winterwanderung sind ebenso wichtig wie eine reichliche Flüssigkeitsaufnahme. Gummibärchen, Nüsse, Energy Gels, Energieriegel oder Schokolade…. 

Es sollte in deine Jackentaschen passen und leicht greifbar sein. Sandwiches und Obst sollte gut verpackt aufbewahrt werden, da Nahrungsmittel auch im Rucksack schnell gefrieren können.

Dunkle Schokolade gibt dir nicht nur Energie, sondern auch extra Motivation 🙂

Tipp 8 - Pausen machen – kurz statt lang

Beim Wandern im Winter ist es sinnvoller mehrere kurze Pausen zu machen anstatt weniger lange. Kürzere Pausen halten den Körper länger warm und lassen dich nicht so schnell auskühlen. 

Jeder der schon mal gefroren hat, weiß wie schwer es sein kann, die Körpertemperatur wieder anzukurbeln. Ein aufblasbares Kissen, eine wiederverwendbare Einkaufstasche oder eine Zeitung kann als Sitzunterlage dienen um Nässe und Kälte eine Zeit lang abzuhalten.

Tipp 9 - Von innen aufwärmen

Genügend Flüssigkeit ist im Winter genauso wichtig wie im Sommer. Die Wahl des Getränkes und dessen Temperatur ist vielleicht eine andere. Eine Thermoflasche ist also ein Must-Have beim Wandern im Winter. 

Ein heißer Tee hält, in einer gut isolierten Trinkflasche, auch über Stunden die Temperatur. Ein warmer Schluck Tee wärmt von innen, bis in die Zehenspitzen und ist eine wahre Wunderwaffe, falls es doch mal kälter wird als geplant. 

Eine warme Suppe – aufbewahrt in einer Thermosflasche – ist die perfekte Kombination aus Flüssigkeits- und Wärmelieferant.

Pro-Tipp: Ein paar Scheiben Ingwer und ein bisschen Zitronensaft kurbeln nicht nur den Stoffwechseln an und geben dir neue Energie. Durch die Schärfe des Ingwers wärmt sich dein Körper noch ein Stück schneller auf. Peppst du die Suppe mit ein bisschen Chilli auf, ist eine extra Portion Wärme garantiert.

Für eine ausreichende Flüssigkeitsaufnahme unterwegs kannst du auch eine Trinkblase verwenden. Durch den Trinkschlauch, welcher bis zu deinem Mund reicht, kannst du bequem und ohne viel Aufwand Wasser trinken.

Wir wünschen dir viel Spaß bei deiner nächsten Winterwanderung. Gerne kannst du den #atacamafamily benutzen oder unseren Instagram Account auf deinem Bild markieren. Wir freuen uns über deine Fotos 🙂 

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